Arten von Natursteinen

 

Es gibt viel gute Argumente mit Naturstein zu bauen, er ist ökologisch und enthält keinerlei gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Seine ursprüngliche Herstellung benötigt heute kaum noch Energieaufwand. Er kann weltweit fast überall abgebaut und als Baustoff verwendet werden. Seine physikalischen Eigenschaften sind der Anzahl von Steinsorten umfassen ein breites Spektrum, es gibt für nahezu jede Anforderung an einen Baustoff auch den geeigneten Naturstein. Er brennt nicht und benötigt nur in einigen Fällen zur Rutschhemmung eine Imprägnierung oder Beschichtungen bzw. Schutzanstrich.

Steine sind ein wunderbares Naturmaterial, jeder Einzelne ist ein Unikat. Es gibt so viele unterschiedlichen Farben, Strukturen und Oberflächen, dass Planer und Bauherren oft in Entscheidungsnot geraten.  Deshalb sollten die grundsätzlichen Unterscheidungsmerkmale, wie physikalische Eigenschaften, Anwendungsbeispiele und Ausführungsvarianten bekannt sein.

Natursteine werden anhand ihres Alters und der Art ihrer Entstehung in drei Kategorien eingeordnet:

Magmatite wie Granit gehört zu den Erstarrungsgesteinen, sie bilden die älteste Gruppe der Natursteine und sind zum Beispiel aus flüssiger Lava entstanden. Magmatisches Gestein gilt als besonders hart und dicht.

Sedimentgestein wie Kalkstein und Sandstein stammt aus einer jüngeren geologischen Entstehungszeit und hat sich aus Ablagerungen an Land oder auch im Wasser gebildet. Sedimentgestein ist deutlich weicher als Magmatit.

Metamorphes Gestein wie Schiefer oder auch Marmor umfasst die Steinarten, die aus Sedimentgestein bestehen und danach noch einen weitreichenden Umwandlungsprozess durchlaufen haben. Durch hohen Druck oder große Hitze während der Bildung von Gebirgszügen entstanden. Diese Gesteinsarten gehören der jüngsten geologischen Epoche an.

 

Granit

 

Granit ist ein Tiefengestein und nahezu weltweit verfügbar. Granite sind eigentlich körnig und richtungslos. Zu den besonderen Eigenschaften zählen ihre großen Härten, die Abriebfestigkeit und ihre hohe chemische Resistenz. Häufig werden auch texturierte Steinen als Granit angeboten, allerdings handelt es sich manchmal um Orthogneise, Migmatite, Granulite, die jedoch meist vergleichbare technische Gebrauchseigenschaften aufweisen. Auch werden Gesteinsarten wie Syenite und Gabbros unter dieser Bezeichnung gehandelt, die jedoch im direkten Vergleich zu „echten“ Graniten bei der Verlegung als Bodenbelag in stark frequentierten Gebäuden, einen rascheren Politurverlust aufweisen. Foyaiten werden auch häufig als Schiefer angeboten, da sollte allerdings über geringe Säureresistenz informiert werden. Gemäß DIN EN 12440 müssen allerdings Gesteine, bei denen es sich nicht um Granite im eigentlichen Sinne handelt, mit ihrer exakten petrografischen Bezeichnung deklariert sein.

Granit wird häufig in Bereichen mit hoher Abnutzungserwartung also in stark frequentierte Flächen eingesetzt, zum Beispiel in Geschäftspassagen, Bahnhöfe oder auch Flughäfen. Er wird als Plattenware oder auch als Pflastersteine angeboten. Beflammte Oberflächen bieten Rutschsicherheit bei der Verlegung im Außenbereich.

 

Kalkstein

 

Kalksteine sind Sedimentgesteine, sie stammen z. B. aus Ablagerungen in Flussbetten oder vom Meeresgrund. Kalkstein-Vorkommen sind weltweit zu finden und erstrecken sich meist über größere zusammenhängende Flächen.  Kalksteine weisen nahezu die gleichen technischen Eigenschaften wie Marmorbeläge auf. Viele Kalksteine werden handelsüblich als Marmor bezeichnet (Jura Marmor, Marmor Nero Marquina, etc.) Ihr Hauptmineralbestandteil ist Calcit. Calcit ist ein Mineral aus der Gruppe der Karbonate. Es verfügt über eine relativ geringe mechanische und chemische Resistenz, Kalkstein ist daher sehr kratzempfindlich auf der Härteskala von Moh belegen sie nur Platz 3. Calcit ist eigentlich farblos, kann jedoch auch weiß oder cremefarbig sein. Beimengungen mit verschiedenen Stoffen, z.B. Metalloxide, können auch beige, rote oder braune Farbtöne entstehen. Der Haupteinsatzbereich von Kalkstein ist meist im Innenbereich zu finden. Dort kommen die Steine überwiegend als Boden-, Wand- und Treppenbeläge sowie als Fensterbänken zur Ausführung. Die Bandbreite der Farben sind vor allem auf erdfarbene Töne beschränkt. Eventuell auftretende Kratzer können, falls gewünscht, örtlich geschliffen werden. Auch gebürstete Oberflächen werden angeboten. Gerade da können wir Ihnen helfen, die Oberflächen zu reinigen und trittsicher zu halten.

 

Marmor

 

Bei Marmor handelt es sich meist um ehemaligen Kalkstein, der durch tektonische Bewegungen der Erdkruste in größere Tiefen gelangte, auch bezeichnet als metamorphes Gestein. Durch hohen Druck und Hitze wurde dort die Umwandlung des Mineralbestandes vollzogen. Eines der bekanntesten Marmorgebiete weltweit liegt im Raum Carrara in den apuanischen Alpen. Marmorbeläge haben meist polierte Oberflächen, um Glanz und große Farbintensität zu erzielen. Da Marmor fast ausschließlich aus dem Mineral Calcit besteht ist er wie Kalkstein kratzempfindlich und auf der Härteskala von Moh ebenfalls Platz 3. Durch das sogenannte Kristallisationsverfahren ist ein Härten der Oberfläche durch Mineralumwandlung möglich. Bodenbeläge, die stärkere Abnutzungserscheinungen zeigen, können jederzeit örtlich eingeschliffen und gegebenenfalls neu poliert werden. Marmor hat meist helle Grundtöne. Viele Gesteinen, die sie heute erhalten können, sind im geologischen Sinne aber kein Marmor: Beige Sorten zum Beispiel bestehen oft aus Kalkstein mit sedimentärem Ursprung und bei grünen Sorten handelt es sich in der Regel um Serpentinite.

Der Stein kommt meist als Wand-, Boden- oder Treppenbelag im Innenbereich zur Ausführung, verschiedene Sorten können allerdings auch im Außenbereich verlegt werden. Dort ist der Stein jedoch im Vergleich zu Silikatgesteinen weitaus weniger haltbar und bekommt schnelle eine raue Oberfläche.

 

Sandstein

 

Sandstein ist ebenfalls ein Sedimentgestein. Es gibt unterschiedlichste Arten von Sandstein, neben ihrer Farbe unterscheiden sie sich im Wesentlichen durch die Art ihrer Körnerbindung. Da bei der dem geologischen Prozess der Verfestigung der Diagenese bzw. die Kompaktion, das Bindemittel sowie die Menge des Binders stark variieren, weisen Sandsteine ein sehr breites Feld an technischen Werten und Gebrauchseigenschaften auf. Bei Sanierungsmaßnahmen sind deshalb gesteinstechnische Untersuchungen im Vorfeld der Maßnahme unerlässlich. Aufgrund der hohen Oberflächenrauigkeit ist bei Bodenbelägen mit einem schnellen Nachdunklen der Oberfläche zu rechnen. Hier können wir Ihnen helfen, zur Reinigung und Erhaltung der Optik sowie Imprägnierung.

Quarz- gebundene Sandsteine verfügen über eine höhere Abriebfestigkeit und eignen sich deshalb besonders für Bereiche, die einer höheren mechanischen Beanspruchung unterliegen. Beim Einsatz als Bodenbelag im Außenbereich sollten Moose und Algen möglichst rasch entfernt werden, da sie die Rutschsicherheit gefährden können..

 

 

Schiefer

 

Schiefer entstand vor allem aus Ablagerungen feiner Tonminerale. Im Laufe der Zeit wurden Diese unterschiedlich kräftig metamorph überdruckt, sodass die Schieferungsebenen mit der Abfolge der sedimentären Schichtenfolge in der Regel nicht wirklich übereinstimmen. Schieferbeläge verfügen in der Regel über spalthafte und raue Oberflächen. Von allen Gesteinen verfügt Schiefer über die höchsten Biegezugfestigkeitswerte. Eine weitere Besonderheit des Schiefers ist seine natürliche hydrophobe Ausrüstung, dadurch ist zum Beispiel auch seine Auflagerfläche wasserdicht. Grundsätzlich wirkt sich diese wasserdichte Eigenschaft auf der sichtbaren Oberfläche positiv auf die Schmutzempfindlichkeit aus, allerdings kann es aus diesem Grund auch zu Haftungsproblemen mit Verlegewerkstoffen kommen. Schiefer ist leicht zerkratzbar, kann aber geölt werden um diese weißlich erscheinenden Kratzer wieder optisch zu reduzieren. Generell sollte man beim Einsatz von Schiefer wissen, dass er mit der Zeit ausbleicht und heller wird.

Auch das kann durch Schieferöle aufgefrischt werden.

 

Travertin

 

Travertin ist ein offenes Gestein mit größeren Poren an der Oberfläche. Diese treten in unterschiedlichen Maßen und Häufigkeit auf. Man kann aber mit Zement- oder Epoxidharz diese Poren je nach Einsatzbereich verschließen. Travertin ist ein Karbonatgestein, dass ähnlich wie Marmor nur über eine geringe Säureresistenz verfügt. Travertin ist ein perfekter Baustoff, was viele alte Gebäude zeigen. Der Einsatz im Außenbereich sollte nur in ungespachtelter Form mit offenen Poren erfolgen. Beim Einsatz als Bodenbelag im Innenbereich ist es sinnvoll eine Spachtelung vorzunehmen. In der Regel erfolgt eine werkseitige Spachtelung mit zementären Mörteln. Bei einfallendem Streiflicht zeichnen sich diese Spachtelungen als matte Stellen auf polierten Oberflächen ab. Wünscht man einen durchgängigen polierten Glanz, wird meist eine Spachtelung mit Epoxidharzen erforderlich.