Es gibt eine Vielzahl an zementären und keramischen Böden. In dieser Rubrik geben wir Ihnen einen groben Überblick über die Arten und Eigenschaften. Vom Fliesenwerkstoff, über Terracotta, Terrazzo bis zum Betonboden. Heute werden häufige großflächige Böden im Gerwerbe und Industriebereich mit Sichtbeton, Estrichen, Spachtelmassen und Beschichtungen ausgestattet. Im Wohnbereich aber auch im hochwertigen Objektbereich finden wir wieder häufiger Materialien wie Terrazzo und Cotto. Die jweilige Art des Bodens sollte dem Nutzungsverhalten der Flächen entsprechen. So gibt es Materialien welche sich nicht für den Außenbereich eigenen oder nicht trittsicher sind. Wir helfen Ihnen gern den richten Belag zu finden.

 

 

Keramische Beläge

werden in drei Arten unterteilt: Klinker, Fliesen und Terracotta. Klinker oder auch Hartsteinzeug bestehen aus Tongemischen, (Brenntemperatur: 1.100°C - 1.400°C - glasartig gebrannt). Es entsteht ein druckfestes, säure- und chemiebeständiges Material. Klinker werden als Fußbodenplatten in verschiedener Form hergestellt.

 

Terracotta

ist in unterschiedlichsten Formen zu finden z. B. rechteckig, quadratisch oder achteckig als Fliese erhältlich. Ein baubiologisch idealer Bodenbelag, da er atmungsaktiv und natürlich, aus Ton und Wasser, hergestellt ist. Er ist angenehm fußwarm, für Fußbodenheizungen geeignet, abriebsicher, mit verschiedenen Oberflächenstrukturen (natürlich rau, glatt geschliffen, glasiert) lieferbar und pflegeleicht. Wichtig ist bei nicht imprägniertem Material eine Behandlung durch Ölen oder Beschichten nach der Verlegung.

 

Terracottafliese

kurz auch als Cotto bezeichnet – ist eine unglasierte Steingutfliese, die sich durch ihre mit natürlichen erdigen braungelben bis roten Farbvarianten auszeichnet (ital.: terra cotta = gebrannte Erde). Die Herkunft dieses Fliesentyps liegt im Mittelmeerraum, meist in der Toskana und der Regio Emilia. Dort werden sie auch heute noch per Hand geformt, sodass die einzelnen Fliesen ungleichmäßige Maße haben. Der Reiz von Terrakottafliesen liegt darin, dass der Belag mit zunehmendem Alter eine Patina erhält. Möglich wird dies vor allem dadurch, durch seine offenporige Oberfläche. Böden aus Terracotta sind in naturbelassener Art atmungsaktiv und regulieren die Raumluftfeuchtigkeit auf natürliche Weise. Im Vergleich zu harten, dichten Oberflächen kommt es durch die angeraute Oberfläche zu einer Reduktion der Schallreflexionen, was sich durch eine verringerte Nachhallzeit und somit angenehmes Raumempfinden bemerkbar macht. Aufgrund der hohen Porosität sind die Fliesen in unbehandeltem Zustand sehr fleckempfindlich. Deshalb ist eine Imprägnierung  der Oberfläche wichtig. Derartige Versiegelungen sind entweder bereits werkseitig vor der Verlegung aufgebracht (Cotto finito) oder können nach Verlegung und Reinigung der Beläge in Form von Cotto-Wachsen aufgetragen werden.

 

 

Doppelbrandfliesen

werden im Zweibrandherstellungsverfahren hergestellt und auch Bicottura oder Doppelbrand genannt, wird sowohl für Steingut- als auch für Steinzeugfliesen verwendet. Diese fertigen Fliesen werden auch als Zweibrandfliesen bezeichnet. Beim zweiten Brand erhält die Fliese in aller Regel ihre Glasur.

 

 

Einbrandfliesen

Steingut- und Steinzeugfliesen können heute im Einbrandverfahren hergestellt werden, Steingut wird dann als Monoporosa, Steinzeug als Monocottura bezeichnet. Das Einbrandverfahren ist im Vergleich zum Zweibrandverfahren energietechnisch gesehen günstiger, da der Rohling nur einmal gebrannt wird. Allerdings ist die Ausschussquote, vor allem bei großen Formaten oder bei Fliesen mit aufwendiger Dekorierung höher. Durch die hohe Hitze beim Brennen ist das Farbspektrum allerdings eingeschränkt. Manchmal wird für besondere Farbwünsche die Glasur in einem zweiten Brand aufgetragen (Zeeibrandfliese).

 

 

Steingut

ist eine Fliese, deren Scherben über eine hohe Wasseraufnahme verfügen. Der weiche Scherben ermöglicht ein problemloses Zuschneiden, sowie Herstellen von Löchern von Rohrdurchführungen, Aussparungen, etc. Steingutfliesen sind immer glasiert. Die Glasuren bieten dem Scherben Schutz vor den. Sie erleichtern die Reinigung der Beläge. Steingutfliesen werden als Feinkeramik im Trocken-, als Grobkeramik im Strangpressverfahren hergestellt. Der Brennvorgang findet bei Temperaturen zwischen 850 – 1.000°C statt. Da bei derartigen Temperaturen noch keine Sinterung einsetzt, verfügen die Fliesen über einen porösen Scherben. Der Einsatz in mechanisch stark belasteten Bereichen ist nicht möglich. Steingutfliesen sollten im Innenbereich eingesetzt (vor allem an Wänden) werden, da sie nicht frostbeständig sind.

 

 

Steinzeugfliesen

verfügen über einen dichten Scherben mit geringer Wasseraufnahme. Wegen dieser Eigenschaft sind Steinzeugfliesen in der Regel frostbeständig und können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Die Fliesen sind sowohl unglasiert, als auch mit glasierten Oberflächen erhältlich. Glasierte Produkte gliedern sich in verschiedene Abriebgruppen, die Aufschluss über die Verschleißfestigkeit geben. Brenntemperatur 1.100 bis 1.300°C. Durch Zugabe von Feld- und Flussspat wird eine Reduzierung des Porenraumes erreicht, da diese Minerale über einen niedrigeren Schmelzpunkt verfügen und somit das Kapillarsystem weitgehend schließen. Steinzeugfliesen werden hauptsächlich für Boden- und Treppenbeläge verwendet, sie können in der Regel im gesamten Innen- und Außenbereich verlegt werden und sind in nahezu allen Formen und Farbvarianten zu finden.

 

 

Terrazzo

-Böden haben eine uralte Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Seit den 50er Jahren wurde diese spezielle Form des Nass - Steinestrichs aber zunehmend durch vorgefertigte Industrieböden ersetzt. Doch seit einigen Jahren erlebt nun auch der Terrazzo eine kleine Renaissance. Diesem Boden werden aus optischen Gründen Naturstein-Bruchstücke beigemischt. Meist sind das Zuschläge aus Marmor, Kalkstein oder Dolomit in Korngrößen von 5 mm bis maximal 16 mm. Durch Abschleifen der Estrichoberfläche bleiben die Zuschläge dauerhaft sichtbar. Durch verschiedenfarbige Steinsorten sowie durch die Möglichkeit des Einfärbens des Estrich-Bindemittels sind vielfältige Terrazzo-Optiken möglich. Leider ist Terrazzo etwas Rissanfällig. Diese Eigenschaft verstärkt aber seinen charmanten und luxuriösen Charakter nur noch mehr. Es gilt schon fast als Qualitätsmerkmal und Abgrenzung zu Kunststoffbeschichtungen. Ähnlich wie die Fuge bei echtem Holz.Vor allem in früheren Zeiten kam es zudem häufig vor, dass zusätzlich Mosaiksteinmuster in die Flächen eingearbeitet wurden. Die Trägerschicht ist meist Beton und die Oberschicht der Terrazzoestrich. Beide werden später eine fest zusammenhängende Einheit. Die Oberschicht hat in der Regel eine Dicke zwischen 15 und 35 mm. Terrazzo-Böden sind Designböden. Sie werden nicht zuletzt wegen ihrer Optik gekauft. Sie haben aber auch praktische Vorteile. Dazu gehört, dass der Boden sehr strapazier- und tragfähig ist, kaum Wasser aufnimmt und enorm langlebig ist. Im Prinzip ist Terrazzo „unkaputtbar“. Zeigt seine Oberfläche Spuren des Alterns, genügt es, ihn noch mal abzuschleifen und zu polieren, dann sieht er wieder wie neu aus. Fragen Sie uns nach den einzelnen Möglichkeiten.

 

Bodenklinker

sind grobkeramische Produkte. Sie sind sehr strapazierfähig und weisen eine hohe Witterungsbeständigkeit auf. Bodenklinker können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich (Pflasterklinker) eingesetzt werden. Aufgrund ihrer guten technischen Gebrauchseigenschaften eignen sie sich für mechanisch und chemisch hochbelastete Bodenbeläge beispielsweise in Werkstätten, der Industrie und in der Lebensmittelherstellung. Darüber hinaus ist selbstverständlich der Einbau von Klinkerplatten auch im gesamten privaten Wohnbereich möglich. Bodenklinkerplatten verfügen im Vergleich zu Steinzeugfliesen meist über eine höhere Dicke, da sie häufig in mechanisch hochbelasteten Bereichen eingesetzt werden. Die Dicke der Platten beträgt in der Regel zwischen 15 – 30 Millimeter und ist vom jeweiligen Einsatzzweck abhängig. Dadurch sind die Platten auch in der Lage hohe Punktlasten aufzunehmen, wie sie beispielsweise bei Maschinenfundamenten vorkommen, oder hohen dynamischen Lasten zu trotzen, wie sie z. B. in der Landwirtschaft vorkommen. Die Rutschsicherheit oder Schonkanten können schon direkt beim Pressen erzeugt werden. Die Brenntemperatur beträgt ca. 1.000 – 1.100°C. Durch Umwandlung der eisenhaltigen Bestandteile zu Hämatit wird die kräftige Rottönung erzielt. (DIN 18158 für Bodenklinkerplatten)

 

Betonwerksteine

zählen ebenfalls zu den Steinbelägen, sie bestehen aus Normenzementen und natürlichen Gesteinskörnungen und werden entweder durchgehend aus derselben Mischung oder zweischichtig aus Kernbeton und Vorsatzschale hergestellt. Die Sichtflächen der Platten sind zum Teil geschliffen und gegebenenfalls auch poliert. Betonwerksteine können in vielen Farben verbaut werden, sind unempfindlich gegen mechanische Angriffe und z. B.  im Industriebau sehr vielseitig einsetzbar.