Überblick zu den einzelnen Oberflächen.
Die Wahl, der optimale Oberflächenbehandlung für Parkettböden, Dielen und Terrassendecks richtet sich vor allem nach der Holzart, dem technischen Anspruch also der Art des Objektes und dem Wunsch und ästhetischen Empfinden der Nutzer und Charakter des Gebäudes. Grundsätzlich benötigen alle Oberflächen stets eine gründliche Pflege, um das Parkett oder den Holzboden im Innen und Außenbereich dauerhaft zu schützen und zu erhalten.
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten eine Oberfläche zu Erstellen. Prinzipiell unterscheidet man zwischen:
Imprägnierung
Hartöle
Alkydöle
High Solid Öle
2-Komponenten-Öle
Lasuren
Filmbildende
Imprägnierung
Hartwachsöl
Dickschichtlasuren
Versiegelung
Wasserlack
Ölkunstharzlack
DD Lack
Säurehärtender Lack
Epoxidharzbeschichtungen
Cellulose Lacke
Grundierungen
Fugenkittlösungen/Bindemittel
Laugen und Seifen
Laugen & Seifen
Beizen
Farblasuren
Aktivlaugen
Ammoniak/ Räuchern
Thermische Behandlung
Industrieoberflächen
UV-Öle
LED – Öle
UV – Lacke
Oberflächen für Fassadenhölzer finden sie in der Produktrubrik:
Holz im Außenbereich unter dem Punkt Fassaden.
Details zu allen Oberflächematerialien
Technische Eigenschaften, Inhaltstoffe und Auftragsweisen.
Imprägnierung:
Der geölte Holzboden Innen und Außen:
Wer das natürliche Gefühl, die schöne entstehende Patina, natürliche Haptik und atmungsaktives Holz mag, ist mit geölten Oberflächen bestens beraten. Es gibt bei der Wahl der Oberfläche aber kein Besser oder Schlechter, allerdings ist es wie oft im Leben, an einer Entscheidung hängen auch Konsequenzen: imprägnierte, geölte Böden bedürfen meist etwas mehr Pflege als versiegelte. Der Vorteil ist allerdings, dass man auch partiell Reparaturen und Reinigungen ausführen kann. Bei mit Lacken versiegelten Böden ist es leider nur bedingt oder gar nicht möglich Beschädigungen zu beheben oder die Optik nur punktuell wiederherzustellen. Dann bleibt meist, nur das komplette Abschleifen und der Neuaufbau der Oberfläche. Für Terrassendielen wird meistens der Einsatz von Ölen bevorzugt. Wir empfehlen hier auf die Umweltverträglichkeit und die Rutschhemmung zu achten.
Wie ein Öl das Holz schützt:
Das Öl dringt in die Holzporen ein, härtet aus und schütz praktisch von Innen. Es verhindert das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in das Holz. Dabei ist zu beachten das je nach Art des Öles, der Holzart und letzten Schliff mehr oder weniger Material pro Quadratmeter benötigt wird. Die Art des Öles unterscheidet man häufig in klassische Hartöle und High Solid Öle. Hartöle haben in der Regel einen Festkörpergehalt zwischen 50 und 60 Prozent. Ein High Solid Öl dagegen bis zu 99 Prozent und besteht meist aus einem hohen Naturölanteil (Alkyde). Vom jeweiligen Festkörperanteil ist auch häufig die Art des Auftragens abhängig. Bei Produkten mit geringeren Feststoffen ist meist ein zweiter Auftrag des Produktes notwendig. Es gibt noch eine weitere Gruppe von Ölen, sogenannte Zweikomponenten Öle. Diese 2K Öle sind meist Öle deren Bindemittel auf die Aufnahme einer 2 Komponente zur schnelleren Trocknung (Reaktivvergütung) und stabileren Oberfläche abgestimmt sind, diese Reaktion setzt dennoch die oxydative Trocknung voraus, sie beschleunigt den Prozess nur. Bei der Trocknerkomponente handelt es sich meistens um ein Isocyanat. Isocyanate sind zwar noch nicht verboten aber durchaus als gefährlicher Stoff eingestuft. So sind bei der Anwendung besondere Arbeitsschutzmaßnahmen zu beachten. In der Wirkungsweise ähneln sie dabei eher einem Lack, sind aber ansatzfrei renovierbar und atmungsaktiv nach der Trocknung.
Einige Öle bleiben immer flüssig, während andere nach einer Weile klebrig werden und wieder andere vollständig trocknen? Die Erklärung ist, dass einige Öle mehr „reaktive Stellen“ haben als andere, und an diesen Stellen bilden die Moleküle im Öl eine chemische Bindung oder „Vernetzung“ oder „Verbindung“, wenn sie Luft ausgesetzt werden. Öle, die niemals trocknen, haben nur sehr wenige oder keine reaktiven Stellen. Öle, die nur bis zu einem klebrigen Zustand trocknen, haben einige reaktive Stellen; und Öle, die vollständig zu einem weichen Film trocknen, haben viele. Bei Einwirkung von Sauerstoff vernetzen sich die Ölmoleküle oder „verbinden“ sich zu chemischen Bindungen. Wenn genügend Moleküle vernetzt sind, verwandelt sich das flüssige Öl in einen weichen Feststoff. Von Alters her arbeitete man in der Holzoberflächenbehandlung gerne mit pflanzlichen und tierischen Ölen, insofern hat sich die Holzimprägnierung stark mit dem Begriff des Ölens verbunden. Ölen gilt als eine „natürliche Oberflächenbehandlung“, heutzutage auch gerne unter verschiedensten Aspekten mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verbunden. Es werden im Markt sehr unterschiedliche Produkte für die Holzoberflächenbehandlung unter dem Begriff „Öl“ verkauft, da „Öl“ ein positiv besetzter Begriff ist. Dies ist problemlos machbar, denn was genau ein Öl ist definiert sich technisch eher über das Fließverhalten als über die Zusammensetzung.
Gut zu wissen:
Man Unterscheidet grob in 2 Gruppen von Ölen, die natürlichen (Imprägnieröle) Öle zum Beispiel aus Leinöl, Naturharzen oder gewonnen aus anderen Ölpflanzen wie Lupinen, und mineralischen Ölen wie zum Beispiel Urethan-Öl. Es gibt viele Mischprodukte die sowohl natürliches, als auch chemisch raffinertes mineralisches Öl enthalten. Viele Öle sind trotz des puren natürlichen Gefühls, welches man damit verbindet, nicht unbedingt frei von Schadstoffen oder VOC (Organische Lösemittel) oder aromatische Stoffe die sich in der Raumluft anreichern oder in Wänden oder anderen Bauteilen festsetzten können. Dabei geht es aber nicht nur um eine Glaubensfrage welches Produkt hier das Beste und ökologischste ist oder welches gar am wenigsten gesundheitsschädlich scheint. Viele der natürlichen Öle enthalten Nussöle oder Citrusschalenöl welche auch allergieauslösend oder schädlich sein können. Ebenso sind viele natürliche Öle selbstentzündlich, darauf ist bei der Verarbeitung stehts zu achten. Ölgetränkte Tücher sind mit Wasser anzufeuchten und in einen luftdichten Behälter aufzubewahren. Im engeren Sinne besteht ein in der Oberflächentechnik akzeptables Naturöl oder Imprägnieröl im Allgemeinen aus Pflanzenölen mit stark ungesättigtem Charakter, zum Beispiel Distelöl, Leinöl, Hanföl, Holzöl oder deren Derivaten. Ungesättigte Pflanzenöle können auf molekularer Ebene miteinander vernetzen, sie „verharzen“. Ist das Öl verharzt, so können die Moleküle ihren Ort der Imprägnierung nicht mehr verlassen und die Imprägnierung ist permanent, also fixiert und stabil. Für diese Verharzungsreaktion benötigen ungesättigte Pflanzenöle Sauerstoff (lat. Oxygenium), man redet von der sogenannten „oxidativen Trocknung“. Den Sauerstoff bekommt das Öl natürlich aus der Luft, insofern ist Luftbewegung zum Sauerstofftransport an die geölte Oberfläche für die oxidative Trocknung förderlich. Damit die oxidative Trocknung in einem zeitlich akzeptablen Rahmen stattfindet, werden zur Beschleunigung der Reaktion sogenannte „Sikkative“ zugesetzt, man bekommt einen Firnis. Bei den Sikkativen handelt es sich um Metallsalze. Früher wurden Bleisalze eingesetzt, welche aus toxikologischen Gründen gegen Kobaltsikkative ausgetauscht wurden. Diese Kobaltsikkative sind heutzutage verboten. Durch weitere Zusätze (Lösemittel, Wachse, Alkyde, Kieselsäuren, ...) können die Eigenschaften eines Imprägnieröls herstellerspezifisch optimiert werden.
Prinzipiell gibt es einen groben Leitfaden an dem man sich orientieren kann. Stoffe wie Lösemittel sollten entsprechend der TRGS 617 (Technische Regeln für Gefahrenstoffe) gehandhabt werden auch wenn diese Regeln nur auf den gewerblichen Bereich als Vorschrift anzuwenden sind, dienen sie doch als Leitlinie auch für den privaten Selbstverarbeiter. Für Öl gilt hier: achten sie auf den GIS-Code. Dieser sollte im Bereich Ö10-Ö40 liegen. Dieser beschreibt den Lösemittelgehalt, liegt Dieser unter 1% wird das Produkt als langläufig lösemittelfrei bezeichnet und befindet sich meist in Kombination mit natürlichen Ölen. Zu achten ist ebenfalls auf Trocknungsstoffe wie Cobalt oder Hautbildungsverhinderungszusatz 2-Butanonoxim. Diese Stoffe sollten in modernen und regelkonformen Produkten nicht mehr enthalten sein. Beachten Sie immer die Beschreibungen auf den Gebinden, die Datenblätter und Sicherheitsdatenblätter der einzelnen Produkte. Sind sie unsicher über allergieauslösende oder andere Inhaltstoffe, sollten Sie eine Produktprobe und das Sicherheitsdatenblatt Ihrem beratenden Arzt vorlegen. Auch wenn Stoffe nicht verboten, reguliert oder sogar natürlichen Ursprungs und chemisch rein sind, können sensible Menschen darauf reagieren.
Verarbeitungstip:
Bei der Holzimprägnierung geht es allgemein um das, was im Holz ist, im Gegensatz zur Holzbeschichtung - Versiegelung, bei der es um das geht was auf dem Holz ist.
In das Holz kann man zunächst einmal sehr viele Substanzen bringen, Lösemittel ohne merkliche Flüchtigkeit, Salatöle, Isocyanate, die Liste ist beliebig. Man erkennt die Imprägnierung optisch meist an der hohen Anfeuerung.
Die Verarbeitung von Ölen im Allgemeinen.
Es gibt drei goldene Regeln bei der Verarbeitung von Ölen:
1) Das, was das Holz aufnimmt, das muss es auch bekommen.
2) Das, was das Holz nicht aufnimmt, das muss noch nass wieder abgenommen werden.
3) Das Holz muss nach der Imprägnierung oberflächlich völlig trocken sein
Bei Beachtung dieser Regeln kann auf verschiedene Arten geölt werden. Gebräuchlich ist im Fussbodenbereich bei der handwerklichen Erstimprägnierung die Imprägnieröle mit der Spachtel oder Rolle, je nach Produkt, aufzutragen und anschließend mit der Einscheibenmaschine auszupolieren. Die Spachtel ist das bevorzugte Arbeitsgerät um nicht zu viel überstehendes Material aufzutragen, welches anschließend aufwendig wegpoliert werden muss, allerdings ist bei einigen Ölen der Auftrag mit einer kurzflorigen Rolle empfohlen. Es sind auch andere Auftragsweisen, wie Streichen, Wischen, Tauchen, Spritzen möglich, welche sich in verschiedenen Anwendungsfällen durchaus empfehlen, zum Beispiel bei stark saugenden Untergründen oder Böden mit starkem Fugenbild.
Die Saugfähigkeit des Holzes muss in jedem Fall vor dem Auspolieren abgesättigt werden, damit keine optischen Spuren aus dem Auftrag verbleiben. Damit der Imprägnierung der Schutz des Holzes von Innen kommt, folgt, dass ein stärker imprägniertes Holz besser geschützt ist als ein weniger stark imprägniertes. „Sparsamer Verbrauch“ muss daher nicht unbedingt für das Ergebnis vorteilhaft sein. Auch deshalb wurden Vorbehandlungstechniken wie das Laugen oder Wässern vor dem Ölen entwickelt, wodurch die Saugfähigkeit der Holzoberfläche erhöht wird.
Verwendet man ein lösemittelarmes Öl, so kann man im Idealfall davon ausgehen, dass die Holzoberfläche mit dem ersten Auftrag vollständig imprägniert ist. Es verdunstet ja nichts von der Imprägnierung, was anschließend wieder ersetzt werden muss. Mit optionalen weiteren Arbeitsschritten kann man dann nur noch die Erscheinung der Oberfläche optimieren, den Glanzeindruck und die Fülligkeit. Hierbei ist auch die Technik des Polierens entscheidend. Mit einem gröberen Pad bekommt man eher matte Oberflächen, mit Poliertüchern erzeugt man Glanz. Die oxidative Trocknung von Ölen ist eine vergleichsweise langsame chemische Reaktion. Die meisten Hersteller stellen ihre Produkte so ein, dass man unter Normalbedingungen im Tagesrhythmus arbeiten kann. Dabei ist das Öl im Allgemeinen noch nicht voll durchoxidiert, aber soweit getrocknet, dass man weiterarbeiten kann. Für die oxidative Reaktion ist hervorzuheben, dass sie von den gegebenen klimatischen Bedingungen abhängig ist. Erhöhte Feuchtigkeitsbedingungen, niedrige Temperatur und niedrige Luftbewegung verlangsamen die Öltrocknung!
Bei der oxidativen Reaktion entstehen aus dem Öl Abspaltungsprodukte, welche stark riechen können. Oft sind es gar nicht die Lösemittel, es ist das Öl selbst, welches Geruch erzeugt. Mit zunehmender Aushärtung wird der Geruch weniger. Guter Zugang von Sauerstoff an die geölte Oberfläche verkürzt die Trockenzeit. Es ist aber keine Seltenheit, dass eine geölte Oberfläche noch über Wochen riecht und dies ist auch von den Gegebenheiten des Bodens selber abhängig.
Durch das Auspolieren des überstehenden Öls von der Oberfläche bekommt man die sympathische und gefällige offenporige natürliche Note geölten Holzes. Die Holzfaser selber bestimmt die Oberfläche. Die Imprägnierung kann also keinen mechanischen Schutz geben, sie schützt vor Wasser und vor Schmutzanhaftung. Aus diesem Grund ist es nachhaltig wichtig imprägnierte Oberflächen richtig zu pflegen um diese Eigenschaften auch unter Gebrauchsbedingungen zu erhalten. Ein imprägnierter Holzboden hat einen anderen Pflegebedarf als ein beschichteter. Das endgültige Oberflächenbild der geölt-imprägnierten Oberfläche ergibt sich im Allgemeinen erst bei der Nutzung, durch Gebrauch, Reinigung und Pflege. Da die Imprägnierung durch Nachölen immer wieder aufgefrischt werden kann und das Holz eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit besitzt, gehören imprägniert-geölte Böden zu den besonders belastbaren Böden und werden beispielsweise auch im Messebetrieb oder Verkaufsflächen eingesetzt.
Eine hervorzuhebende Besonderheit aller oxidativ trocknenden Produkte ist deren Neigung fein verteilt auf brennbaren Oberflächen, zum Beispiel auf Tüchern oder Schleifstaub, bei Wärmestau eine Selbstentzündung herbeiführen zu können.
Dies führt immer wieder zu Brandfällen. Abhilfe schafft ganz einfach Wasser. Das ölgetränkte Tuch oder den Schleifstaubnach der Arbeit mit Wasser gut befeuchten und im Plastiksack im Freien oder einen luftdichten metallischen Behälter bis zur Entsorgung zwischenlagern.
Lasieren
Schön für Innen und Wetterschutz für Außenholz
Lasuren imprägnieren und schützen auch Holzprodukte im Haus aber vor allem im Garten vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Sie dienen vor allem als Wetterschutz und zur Farbgebung. Manche Produkte enthalten zusätzlich Biozide und Fungizide. Diese chemischen Wirkstoffe haben eine abtötende Wirkung auf Algen, Bakterien, Insekten oder Pilze können aber auch Umwelt und gesundheitsschädlich sein. Sie bieten häufig Schutz vor holzzerstörenden Organismen aber sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Überprüfen Sie deshalb immer wie viele Biozide und Fungizide müssen wirklich sein und gibt es Alternativen.
Holzmasererhaltend oder deckend?
Für das farbliche Aussehen von Lasuren sind vor allem die Pigmente und Festkörper verantwortlich. Lasuren enthalten deutlich weniger von diesen Feststoffen als zum Beispiel Lacke und sind deshalb durchscheinend. Die Farbauswahl ist riesig aber es gibt auch die klassischen Naturtöne. Die klassischen Dünnschichtlasuren dringen in das Holz ein, bilden aber keine deckende Schicht auf der Oberfläche. Die Lasur schütz das Holz wie eine Imprägnierung, dabei bleibt sie aber diffusionsoffen. Gleichwohl wird das Holz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt.
Filmbildende Imprägnierung
Hartwachsöle oder Öl-Wachskombinationen sind Mischprodukte. Sie bestehen aus einem Öl und einem Wachsanteil. Es gibt hier verschiedene Systeme. In der Vergangenheit wurde häufig mit natürlichen Ölen geölt und die wasserabweisende Schicht aus natürlichen Wachsen erbracht. Moderne Produkte vereinen beide Komponenten in einem Produkt. Aber Achtung ist auch hier geboten. Viele der auf dem Markt befindlichen Hartwachsöle sind stark lösemittelhaltig, achten sie auch hier auf den angegeben GIS-Code. Durch chemische Modifikation können die Eigenschaften der oxidativen Trocknung von den Pflanzenölen auf sogenannte Alkyde übertragen werden. Alkyde sind Kunstharze und ein ölmodifiziertes Alkyd ist ein Öl - Kunstharz. Alkyde haben deutlich größere Moleküle als Pflanzenöle und sind dickflüssiger bis zähflüssig oder hart. Sie können das Holz also nicht so gut imprägnieren, die Imprägniertiefe nimmt ab. Durch die Harzverstärkung im Alkyd werden diese aber gute Filmbildner und man kann damit sogar beschichten wie mit einem Lack. Als Verarbeitungshilfe verdünnt man Alkydöle meist mit Lösemitteln. Moderne Produkte kommen allerdings auch ohne hohe oder ganz ohne Lösemittelanteile aus. Die Wachskomponente hilft bei der Filmbildung und baut eine starke Schutzschicht auf der Oberfläche auf. Ein Nachteil kann sein, dass Wachse nicht vollständig aushärten und daraus auch eine höhere Verschmutzungsanfälligkeit resultiert. Bei regelmäßiger Wartung stellt dies aber kein Problem dar.
Ein „Grenzprodukt“ zwischen holzmasererhaltender Lasur und deckender Schicht sind die so genannten Dickschichtlasuren. Sie bauen einen Film auf der Oberfläche auf, ähnlich wie ein Lack. Sie dringen aber dennoch in die Oberfläche des Holzes ein, sind aber anfällig für Abplatzungen.
Versiegelung:
Versiegelte Parkettböden haben besondere Vorteile, sie weisen Flüssigkeiten, wie Wasser oder Öl besser ab. Der Schutz ist sehr langlebig und dicht, da die Holzoberfläche komplett durch Lack versiegelt wird. Solange die Lackschicht intakt ist, perlen Feuchtigkeit und Schmutz einfach auf der Oberfläche ab und können nicht in das Holz eindringen. Auf diese Weise wird der Boden widerstandsfähiger und kann mit einer verbesserten Langlebigkeit punkten. In einigen Objekten ist auch eine Lackoberfläche auf Grund ihrer Eigenschaften zwingend vorgeschrieben. So zum Beispiel im Sportbereich (Gleitreibungsbeiwert und Lichtreflexion). Eine Sache ist bei einer Lackoberfläche aber immer zu beachten: Kratzer, Laufstraßen und Beschädigungen sind nur bedingt partiell reparierbar, meist muss die gesamte Fläche erneuert werden.
Für Böden werden folgende Glanzgrade verwendet
ultramatt Glanz 5-10
matt Glanz 10-15
halb-seidenmatt Glanz 15-30
seidenglänzend Glanz 30-50
glänzend Glanz 50-70
Gut zu Wissen
Wasserlacke sind in der Regel Ein- oder 2-Komponentenlacke (Reaktionslacke) bestehen aus einer oder mehreren Komponenten, die nach dem Auftragen mit der Luft oder nach deren Mischung miteinander reagieren. Hierzu gehören Polyurethan-(PUR) oder auch Acryllacke oder eine Mischung aus Beiden. Moderne Wasserlacke sind meist lösemittel- und schadstoffarm. Allerdings ist gerade bei 2K Lacken zu beachten das die Härter Komponente meist Isocyanate enthält. Diese sind im flüssigen Zustand als gesundheitsschädlich eingestuft. Es gibt allerdings auch neuere Produkte, bei den sogenannte Vernetzter oder „Carbonathärter“ verwendet werden. Diese sind häufig sogar kennzeichnungsfrei und deutlich schadstoffärmer. Eine Vielzahl an Glanzgraden und auch Farben sind heute möglich. So kann es sein, dass ein sehr matt lackierter Holzboden optisch einem geölten in nichts nachsteht. Da der Polyurethananteil in vielen Lacken zu einer seitenverleimenden Wirkung führt (einzelne Parkett oder Dielenelemente werden im Fugenbereich miteinander verklebt woraus Blockabrisse resultieren können), muss mit einer Grundierung der Erstanstrich erfolgen um diese Reaktion zu minimieren. Trotz dessen, dass Wasserlacke diffusionshemmend sind, sind sie aber nicht komplett dicht. Sie reagieren nur stark verzögert auf Feuchtigkeit oder stehende Nässe. Schäden können aber durchaus entstehen gerade dort wo offene Fugen oder Kratzer das Eindringen von Flüssigkeiten zusätzlich ermöglicht. Also auch ein lackierter Boden sollte immer gut gepflegt werden.
Als Kunstharzlack bezeichnet man alle Lacke deren Haupt - Bindemittel Kunstharze oder Öle sind.
Häufigste Verwendung der Bezeichnung im Zusammenhang mit Alkyd - Urethanharzlacken, welche mit modifizierten Ölen unter Abgabe des Lösemittels und Veresterung der Alkohole aushärten (Ölkunstharzlack). Elastischer als DD - und SH Lacke, daher finden sie oft bei Versiegelungen von stark arbeitenden Hölzern und Riemen- und Dielenböden Verwendung. Geringe Seitenverleimung der Hölzer. Lacke die heutigen Anforderungen im Sinne der regulatorischen Vorgaben und des Arbeitsschutzes nicht mehr entsprechen sind unter anderem: DD-Lacke und säurehärtende Lacke. Diese Produkte dominierten über viele Jahrzehnte die die Oberflächentechnik. Aufgrund ihrer toxischen Inhaltsstoffe werden diese nur noch unter speziellen Sicherheitsbedingungen verarbeitet.
Epoxidharzbeschichtungen oder Epoxidharzlacke bestehen häufig aus 2-Komponenten (2K)-Systemen, die vor der Lackierung vermischt werden. Der Lack muss nach Vermischung der Komponenten schnell aufgetragen werden, da die Anwendungsdauer („Topfzeit“) kurz ist. Epoxidharze sind Polyaddukte aus Epichlorhydrin mit Bisphenol A. Diese werden mit einem Härter vernetzt. Bei Raumtemperatur liegen die Härtungszeiten um zwölf Stunden. Sehr häufig finden sie auch auf zemtentären Untergründen Anwendung.
Cellulose Lacke sind schon sehr lange für Lackierungszwecke bekannt. Im Gegensatz zu Öllacken, die durch den Luftsauerstoff eine lange Trockenzeit benötigten, wurden Nitrocelluloselacke schnell fest. Seit den 30er Jahren werden Nitrocelluloselacke mit Alkydharzen gemischt. Mit diesem Lackbindemittel können Metall, Holz, Gewebe lackiert werden. Heutige Anwendungsgebiete von Nitrocellulose-Lacken sind: Parkett und Möbellacke, Metalllacke, Folienlacke, Textil- und Lederlacke, Nagellacke. Allerdings ist auch hier die gesundheitsgefährden Eigenschaften im flüssigen Zustand zu erwähnen. Hier ist genauestens auf den Arbeitsschutz und auch Lager und Transportvorschriften zu achten. Grundierungen sind heute meistens Acrylwasserlacke oder auf Alkoholbasis. Sie dienen als Vorstrich um die Poren des Holzes besser zu füllen, Untergründe abzusperren, die Seitenverleimung zu minimieren oder um farblich zu gestalten. Es folgt immer ein weiterer Aufbau entsprechend dem Objekt und Anforderungen angepassten Lack.
Fugenkittlösungen sind heute moderne wässrige Bindemittel zum Vermischen mit Schleifstaub um Fugen, Äste und kleinere Fehlstellen vor dem Lackieren zu schließen. Dabei wird der entstandene Holzschleifstaub mit dem Bindemittel angemischt und verspachtelt. Nach wie vor beliebt, aber laut TRGS 617 von der Substitution ausgeschlossen, sind Cellulose basierte und damit stark lösemittelhaltige Bindemittel.
Laugen und Seifen
Laugen, Seifen, Bleichen und Kalken sind sehr alte Verfahren um Holzböden ein haltbares Finish zu geben. Besonders in skandinavischen Ländern wird noch heute nach diesen Verfahren gearbeitet. Es ist wohl die schönste Art Holz zu behandeln. Der Charme und die Natürlichkeit bleiben voll und ganz erhalten. Eine wunderschöne Patina die den Boden schützt und ihm seinen Charakter verleiht entsteht im laufe der Zeit über das Seifen der Oberfläche. Treibholzoptik oder der Schutz des echten Drift Wood ist mit dieser Variante der Oberflächenbehandlung möglich. Dem modernen Anspruch gerade im gewerblichen Bereich kann diese Oberfläche allerdings nicht Stand halten. Lauge ist in unterschiedliche Ausführungen für Laub- und Nadelhölzer erhältlich. Sie bleicht die Oberfläche und verhindert das Vergilben. Es muss immer mit Seife oder Ölen endbehandelt werden. Dabei schütz vor allem die rückfettende Wirkung der Seife die Holzoberfläche.
Färben von Holz
Farböle werden heute sehr häufig zum einfärben von Holzböden verwendet. Allerdings lässt sich nicht jedes Holz mit pigmentierten Ölen farblich verändern. Meistens werden europäische Laub – und Nadelhölzer eingefärbt. Die Hersteller halten dafür unzählige Farbvarianten bereit.
Beize ist in vielen Farbtönen erhältlich, die meist auch untereinander gemischt werden können. Das Beizen von Parkett und Holzböden ist nicht unproblematisch und führt bei schlechter Pflege und der damit verbundenen Abnutzung der Oberflächen schnell zu einem unansehnlichen Mix aus natürlicher Holzfarbe und Einfärbungen. Die Endbehandlung kann sowohl mit Imprägnierungen, als auch mit Versiegelungen vorgenommen werden. Sinnvoller als Beize sind pigmentierte Öle, da diese leichter in der Anwendung und Pflege sind und eine homogene Farbveränderung bewirken.
Farblasuren dienen wie oben schon beschrieben nicht nur als Holzschutz, sondern sind auch in unzähligen Farben erhältlich. Sie werden meisten als Grund und Deckanstrich verwendet.
Aktivlaugen reagieren direkt mit Holzinhaltstoffen wie zum Beispiel Gerbsäure bei Eiche. Dabei wird direkt mit der Reaktion des Holzes auf die Mineralsalze der Laugen ein Farbänderung erzielt.
Das Räuchern von Hölzern ist lange bekannt und bringt ebenfalls eine Reaktion durch die im Holz befindlichen Gerbsäure hervor. Auch echte Mooreiche hat sich durch Faulgase und unter Luftabschluss auf natürliche Weise dunkel verfärbt, dieser Vorgang gilt als Ursprung für die heutige künstliche Bearbeitung. Splintholz, egal welchen Baumes, eignet sich nicht für die Räucherung und wird deshalb in der Regel vor der Behandlung entfernt. Es wird ausschließlich unbehandeltes Holz für diesen Prozess verwendet. Durch chemische Reaktionen mit Ammoniak-Dämpfen oder Gas in geschlossenen Kammern wird das Holz dann gefärbt. Besonders häufig werden Eiche und Robinie geräuchert. Während die Eiche einen dunkleren Braunton annimmt, färbt sich die Robinie in der Regel oliv-grün. Gerbsäurearme Hölzer, wie z.B. Nadelhölzer, können ebenfalls geräuchert werden, jedoch ist dafür eine spezielle Vorbehandlung mit einer Gerbsäure-Lösung (Tannin-Lösung) nötig, damit die gewünschte chemische Reaktion stattfinden kann. Die thermische Behandlung von Holz (Thermoholz) bei ca. 160 Grad lässt ein Endprodukt entstehen dessen technische Eigenschaften des Baustoffs Holz, über den gesamten Holzquerschnitt für bestimmte Einsatzzwecke verbessert. So sorgt z. B. die durch Hitzebehandlung erzielte hohe Fäulnisresistenz dafür, dass sich auch heimische Hölzer für den Einsatz im Außen- und Nassbereich eignen, ohne dass nach kurzer Zeit Schäden durch Pilzbefall entstehen. Die verringerte Wasseraufnahmefähigkeit von Thermoholz reduziert die für Holz typische Neigung zum Quellen und Schwinden, Schüsseln und Reißen und ebenso bekommen die Hölzer einen deutlich dunkleren und warmen Farbton. Allerdings wird das Holz auch deutlich spröder und kann für statisch tragende Zwecke nicht eingesetzt werden.
Industrie-
oberflächen
UV-Öle, LED-Öle und UV-Lacke sind Produkte zur industriellen Verarbeitung. Sie finden sie als Parkett oder Möbeloberfläche. Neben Tauchlacken und der modernen „dip&dry“ Technologie sind sie für die schnelle lichthärtende Herstellung und Beschichtung von Holzoberflächen für Hersteller und Produzenten unablässig. Der Endnutzer steht häufig vor dem Rätsel wie diese Industrieoberflächen gereinigt und gepflegt werden.
Speziell hierfür finden sie in unserem Shop die richtigen Produkte.